Schwalben

Mehlschwalben beim Sammeln von Nestbaumaterial - Foto: Katy Büscher
Mehlschwalben beim Sammeln von Nestbaumaterial - Foto: Katy Büscher

Die Bestände sowohl der Rauch- als auch der Mehlschwalbe sind seit Jahrzehnten stark rückläufig. Im Atlas der Brutvögel Nordrhein-Westfalens beziffern Fachleute den Rückgang bei Mehlschwalben mit 45% seit den 1990er Jahren. Beide Schwalbenarten stehen heute in Nordrhein-Westfalen als gefährdet auf der Roten Liste.

 

Wenn die Langstreckenzieher im April und Mai nach Tausenden Flugkilometern aus Afrika in unseren Breiten ankommen, erleben die ortstreuen Schwalben häufig eine böse Überraschung: Früher genutzte Viehställe sind verschwunden oder verschlossen, ihre Nester wurden von Hauswänden entfernt oder Netze und Stacheln hindern sie am Anflug an ihre Brutplätze. Hinzu kommt, dass den Schwalben schlichtweg das Baumaterial fehlt, denn heutzutage sind selbst Feldwege asphaltiert oder derart sorgfältig mit Schotter befestigt, dass man Pfützen als Quelle für Lehm, Ton oder Schlamm hier vergeblich sucht.

 

Neben dem Erhalt der gesetzlich geschützten Nistplätze wie dem Anbringen künstlicher Nisthilfen kann man beide Arten also mit sogenannten „Lehmtankstellen“ effektiv unterstützen. Hier finden Rauch- und Mehlschwalben dann den für den Bau ihrer aufwändigen Nester benötigten Lehm.

 

Neben dem Verlust und der Zerstörung von Brutplätzen bekommen die Vögel aber auch den Schwund an Insekten zu spüren. Als Insektenfresser, die sich fast ausschließlich von kleinen, fliegenden Insekten wie Mücken, Läusen und Fliegen ernähren, die sie im Flug erbeuten, sind sie besonders während der Aufzucht der Jungen auf große Mengen dieser Fluginsekten angewiesen.

 

 

NABU zeichnet schwalbenfreundliche Hausbesitzer aus

Mit der Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ möchte der NABU Wegberg dazu beitragen, die Akzeptanz für Schwalben und ihre Nester in der Nähe des Menschen zu erhöhen sowie bestehende Brutplätze zu erhalten und neue zu schaffen. Jeder kann mit einfachen Mitteln Schwalben an seinem Haus willkommen heißen: mit Nestgrundlagen wie Rauputzstreifen oder Brettchen, Kunstnestern und einer Lehmpfütze im Garten.

 

Menschen, die sich für Schwalben engagieren und an ihren Häusern willkommen heißen, werden vom NABU deshalb mit der Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ ausgezeichnet.

Bereits seit 2010 zeichnet der NABU Menschen für den aktiven Artenschutz am Haus und ihre Toleranz aus. Insgesamt wurde die Plakette in NRW bereits mehr als 3000 Mal vergeben.

 

Bewerben können sich Hausbesitzer, die das Brutgeschehen der wendigen Flugkünstler und Sommerboten dulden und fördern, ganz gleich, ob es sich bei dem Gebäude um ein Wohnhaus, Pension, Geschäft, Pferde- oder Bauernhof oder Fabrikgebäude handelt.