Der NABU Wegberg sucht laufend geeignete Scheunen, Dachböden, Obst- und Nussbäume etc. für die Anbringung von Schleiereulenkästen und Steinkauzröhren.
Möchten Sie uns dabei unterstützen und können uns entsprechende Quartiere anbieten?
Können Sie uns Hinweise auf das Vorkommen von Schleiereulen und Steinkäuzen geben?
Dann wenden Sie sich bitte an NABU Wegberg, E-Mail: info@nabu-wegberg.de
Die Schleiereule und der Steinkauz sind als Kulturfolger des Menschen auf Unterschlupf und Brutplätze vornehmlich in noch landwirtschaftlich geprägten Lebensräumen angewiesen.
Sie suchen Einflugmöglichkeiten in landwirtschaftlichen Gebäuden, in Dachböden, Ställen, Scheunen und Remisen, aber auch in Kirchtürmen, Siedlungshäusern und in Hohlräumen von alten Bäumen, Kopfbäumen, Hochstammobstbäumen sowie in Nisthilfen.
Hausbesitzer/innen, die Eulen in ihren Häusern und Gärten brüten lassen oder Nisthilfen aufhängen oder anbringen lassen, können mit einer Plakette belohnt und vom NABU ausgezeichnet werden.
Sprechen Sie uns an. Wir besuchen Sie gerne und schauen bei Ihnen vor Ort wie wir Ihre Eulen oder Ihren Wunsch auf eine Ansiedlung von Eulen unterstützen können. Kontakt info@nabu-wegberg.de
Weißliche Kotspuren in der Scheune seines Gehöftes unterhalb der Querbalken verrieten einem aufmerksamen Landwirt, dass sich wiederholt eine Schleiereule in den Gemäuern herumtrieiben musste. Was
außerdem noch auffiel: es gab keine Mäuse mehr. Ein Anruf beim NABU Wegberg und eine Besichtigung der Scheune durch die Eulenbetreuer brachte die Gewissheit: bei der heimlichen Besucherin
handelte es sich in der Tat um eine Schleiereule.
Nicht immer einfach ist das Anbringen der schweren Nistkästen. Hier war die Montage aufgrund der aufgeräumten Scheune relativ problemlos möglich. Kein maroder Zwischenboden oder großer
Maschinenpark mussten umklettert werden.
links: Einflugöffnung im Dach - Mitte: fertig montierter Nistkasten - rechts: Eingang zum Nistkasten, rechts daneben Reinigungsklappe
Oben: alte Steinkauzröhren, die ausgemustert oder umgebaut und repariert werden.
Links: Nistkasten rückwärtig geöffnet mit alten Kotresten eines Marders, der den Kasten "bezogen" hatte.
Rechts: Kasten, der mehrfach zur Brut genutzt wurde, aber durch einen größeren Kasten ersetzt wird.
alle Fotos: NABU Thomas Grams
Oben: neue, ausgetauschte Kästen, die im letzten Winter aus sägerauhem Holz gebaut wurden. Nicht immer sind die Äste an Obst- und Walnussbäumen so schön waagerecht wie im rechten Bild. Gut zu sehen auch der doppelte versetzte Eingang, um zumindest große Marder abzuhalten.
Wenige Monate nach dem Aufhängen eines Schleiereulenkastens unter dem Vordach einer Scheune in der Nähe von Merbeck konnten wir dieses Foto bei einer Kontrolle im Juni 2023 machen.
Hier sind Eulen willkommen.
Aber nicht nur Schleiereule und Steinkauz sind bei der mit einer Plakette am 20. Juli 2023 ausgzeichneten Familie im Ortsteil Wegberg-Schwaam willkommen und sicher:
Turmfalken, die den Schleiereulenkasten schon einmal belegt hatten, haben inzwischen ihren eigenen Kasten bekommen, Zwergfledermäuse dürfen mit ihren Jungen unter einer Gebäudeverkleidung die Zeit ihrer Wochenstube verbringen, auch Blindschleichen, Grünspecht, Rotdrossel und andere gefiederte Gäste finden hier Unterschlupf und gegebenfalls Erste Hilfe, sollte einmal etwas beim Brüten oder ersten Flugversuchen schief gehen.
Das ist gelebter Naturschutz, vielen Dank und viel Freude mit der NABU NABU-Plakette.
Die letzten Wochen im November und Dezember waren hektisch, zahlreiche Schleiereulen-Nistkästen und Steinkauzröhren mussten gereinigt, umgebaut oder erneuert werden. Und dann waren da noch die Turmfalken-Nistkästen, die für die nächste Brutsaison vorbereitet werden und der Waldkauzkasten, der noch gebaut werden musste.
Aber es hat alles gut geklappt, nur Finger und Füße haben bei dem kalten Wetter etwas gelitten.
Es muss nicht immer ein Baum sein ...
Fehlen geeignete Bäume, um Nistkästen oder Röhren für den Steinkauz anzubringen, die Bedingungen sind aber ansonsten gut oder quartiersuchende Tiere befinden sich in der Nähe, können die Nisthilfen auch an Gebäuden angebracht werden.
Der Kasten im Bild wurde nahe zu einem Naturschutzgebiet angebracht. Einen Flügelschlag entfernt finden sich beweidete Grünlandflächen, die gute Voraussetzungen für ein ausreichendes Nahrungsangebot für den Steinkauz bieten.
Auch diese Scheune bietet Schutz von oben und freien Anflug für die Tiere. In wenigen Monaten wird kontrolliert, ob das neue Quartier bezogen wurde.
Auch dieser Standort bietet im Umfeld kurz gehaltenes Grünland mit Streuobst und eine strukturreiche Hecken- und Baumkulisse. Also gute Bedingungen für eine Besiedelung mit Steinkäuzen.
Streuobstwiesen als idealer Standort
Diese Struobstwiese ist noch etwas zu jung, um einer schweren Steinkauzröhre als Standort zu dienen. Aber es gibt große Bäume in der Nähe, die schließlich ausgewählt werden. Sämtliche anderen Parameter passen.
Vier Wochen nach Auslieferung der neuen Röhre wurde sie bereits besetzt.
Im Februar 2021 konnten zwei neue Steinkauzröhren in Wassenberg (Myh)l und in Wegberg (Beecker Bissen) angebracht werden. Gerade rechtzeitig vor der beginnenden Brutsaison.
Nicht immer ist es einfach, die runden Röhren auf ebenfalls runden Ästen anzubringen. Aber mit Hartholz-Unterfütterung und straff gezogenen Metallbändern klappt es dann doch immer.
Ob die Röhren von Steinkäuzen angenommen werden, bleibt abzuwarten.
Schon im November begutachtete ein Schleiereulenpaar sein angestammtes Brutquartier in einem alten Nistkasten in einer Scheune, um sich für die ab Februar einsetzende Paarungszeit vorzubereiten. Spätestens bis Mitte/Ende Januar sollten Reinigungsarbeiten abgeschlossen sein, damit die Vögel nicht gestört werden.
In den vergangenen vier Wochen hat unsere Gruppe an den Wochenenden zwei Schleiereulen-Kästen und einen Turmfalkenkasten von hoch aufgetürmten Hinterlassenschaften gereinigt. Es war höchste Zeit.
Hier ein paar Einblicke....
Schleiereulen-Kasten in alter Fachwerkscheune
Schleiereulen-Kasten in offener Scheune
2013 erfolgte die letzte kreisweite Kartierung von Schleiereule und Steinkauz durch die Naturschutzstation Wildenrath. Bis 2014 wurden im Raum Wegberg zahlreiche Nisthilfen für diese Arten vom NABU Wegberg installiert. Aus verschiedenen Gründen kam das Projekt zum Erliegen, ein neuer Anlauf wurde im Oktober 2020 beschlossen.
Bei einer ersten Bestandsaufnahme musste festgestellt werden, dass zahlreiche Bäume mit Steinkauzröhren in den vergangenen sechs Jahren gefällt wurden und somit als Bruthabitat nicht mehr zur Verfügung stehen. Auch die Zugänge zu den Schleiereulenkästen sind häufig nicht mehr möglich. Es bleibt abzuwarten, wie die Situation an den noch nicht kontrollierten Standorten aussieht.
Immerhin konnten zwischen Ende Oktober und Anfang Dezember 2020 zwei Schleiereulenkästen in Scheunen und zur Abwechslung ein Turmfalkenkasten an einer hohen Gebäude-Außenwand von Jahre altem "Mist" gereinigt werden. Frisch eingestreute Buchenholzspäne warten nun auf die nächstjährige Brut.
Im August 2020 wurde in Kleingladbach (Hückelhoven) eine neue Steinkauzröhre an eine Familie übergeben, die häufige Besuche eines Steinkauzes an die Naturschutzstation Wildenrath gemeldet hatte. Eine Pferdeweide mit einem alten Kaltblüter, der vor dem Schlachter gerettet worden war, eine Scheune, ein hohler Obstbaum und eine angrenzende Baumkulisse hatten den Steinkauz dazu bewogen, nach einem Quartier zu suchen.
Die Grundstückseigentümerin erhielt von uns noch die Empfehlung, weitere hochstämmige, alte Obstbaumsorten zu pflanzen um die Biodiversität zu erhöhen und das Gelände als Steinkauz-Habitat zu verbessern.
Wir werden im Frühjahr nachhören, was sich getan hat.
Wer den Wegberger Ortsteil Schwaam und Umgebung kennt, weiß, dass hier noch Naturerleben und Erholung möglich sind. Die alten Gehöfte und das Flora-Fauna-Habitat Schutzgebiet (kurz FFH-Gebiet, eine Schutzgebietskategorie mit europäischer Bedeutung) der begleitenden Schwalm mit ihren herrlichen naturnahen Waldarealen bieten vielen Tierarten noch Lebensraum.
Die Übergabe eines neuen Schleiereulen-Nistkastens (hergestellt bei Hephata in Mönchengladbach) war daher eine besondere Freude, tragen doch neue Nistkästen, vorausgesetzt andere wichtige Parameter werden nicht schlechter, zur Stabilisierung von bestimmten Tierpopulationen bei. Auslöser für die Übergabe war die Teilnahme der Grundstückseigentümerin an einem Vortrag über Schleiereulen von Alexander Terstegge (unten rechts im Bild) in der Naturschutzstation Wildenrath im Februar 2020.
In Eigenregie haben die Eigentümer der Scheune den Nistkasten fachgerecht aufgehängt und ein Einflugloch in die Scheunenwand gesägt (!).Jetzt hoffen wir noch auf
den Einzug von Schleiereulen in das neue Quartier.
Ein großes Lob und Dankeschön vom NABU Wegberg