Der NABU Wegerg bietet rund ums Jahr Wanderungen, Vorträge und weitere Angebote an, sich aktiv am Naturgeschehen zu beteiligen. Das NABU-Jahr startet mit der bundesweiten Zählaktion "Stunde der Wintervögel" und Biotoppflege bevor im Februar die Krötenwanderung bei uns vor Ort startet. Weiter geht es mit einer Müllsammelaktion im März am Beeckbach und vogelkundlichen Naturerlebniswanderungen. Im Mai heißt es Vögel beobachten und melden. Denn dann schlägt die Stunde der Gartenvögel. Im Sommer können Sie bei der Zählaktion "Insektensommer" im Juni und August mitmachen oder später im Jahr Fledermäuse beobachten. Hier finden Sie die nächsten Termine
Fledermäuse sind nachtaktive Insekten-Jäger, daher mussten sich die 25 Teilnehmer am 22. Juli 2023 bis in die späte Dämmerung hinein gedulden bis die ersten Fledermäuse am Holtmühlenweiher gesichtet wurden. Unterstützt von mehreren Aufzeichnungsgeräten, die die unterschiedlichen Ultraschall-Laute der rufenden Flugkünstler aufzeichneten, konnten einzelne Arten identifiziert werden. Sowohl die pfeilschnelle Wasserfledermaus mit ihrem weißpelzigen Bauch als auch die kleinen Zwergfledermäuse sowie der Abendsegler drehten in großer Zahl ihre Runden über dem Wasser. Michael Haberl, assistiert von Michael Thissen, vom NABU Mönchengladbach versorgte die Teilnehmer mit Zahlen und Fakten und besonders die Kinder mit schönen Geschichten aus der Welt der Fledermäuse. Beeindruckt von der unverleichlichen Stimmung am Weiher löste sich die Gruppe gegen 23 Uhr auf.
In dem durchwanderten Bereich mäandert die Rur durch Bruchwald und eine naturnah erscheinende Auenlandschaft. Selbst der Barmener See hat Bereiche, die für Wasservogelarten noch Nistmöglichkeiten und Rückzugsräume bieten.
Von einer erhöhten Aussichtshütte können Vögel beobachtet werden. Wichtig ist allerdings, die Uferränder nicht zu betreten, um schädliche Störungen auf die Tiere auszuschließen.
Unsere Liste der beobachteten bzw. verhörten Vögel an diesem Tag ist lang: Fischadler, Fitis, Zilpzalp, Gartenbaumläufer, Grünspecht, Waldohreule, Hohltaube, Misteldrossel, Mönchsgrasmücke, Gartengrasmücke, Klappergrasmücke, Graureiher, Gebirgsstelze, Schwarzkehlchen, Bluthänfling, Stieglitz, Kernbeißer, Gimpel, Nachtigall, Mauersegler, Dohlen.
Kein Fernglas, keine Kamera und keine Ahnung bzw. kaum Ahnung, so habe ich mich mal wieder zur Vogelwanderung eingefunden. Aber Dirk als Leiter und Jan, der allen immer sein zielobjektgerichtetes Spektiv zum Durchschauen zur Verfügung stellt, können in Bezug auf Ahnungslosigkeit Abhilfe schaffen. Eine kleine Runde Erwachsene und zwei sehr motivierte Kinder hatten sich am frühen Sonntagmorgen auf dem Parkplatz bei Tenzer Beton eingefunden. Und dann ging es los für über drei Stunden in einen wunderschönen sonnigen Vormittag mit blauem Himmel und weißen Wölkchen. Kohlmeise, Amsel, Ringeltaube, Rotkehlchen, Krähen und Eichelhäher erkenne ich noch, sie sind mir aus dem heimischen Garten geläufig. Auch die "normale" Stockente, Kormoran, Graugans und die mittlerweile dominanten Kanadagänse sind mir von den Weihern und Teichen der Umgebung geläufig. Aber den Warnruf eines Zaunkönigs erkenne ich nicht, den hat natürlich Dr Gerards längst gehört und erkannt. Jeder weist jeden auf etwas hin, alles wird erklärt, Zusammenhänge erläutert und das Wissen geteilt. Auch die beiden Kinder, die im Gegensatz zu mir "Ahnung" haben, helfen, die Vogelstimmen zuzuordnen oder die Art zu bestimmen. Und so wandern wir gemütlich durch die noch kleinteilig strukturierte Landschaft rund um den See, sehen den Mehl- und Rauchschwalben bei ihren Flügen zu, bevor sie demnächst nach Süden ziehen, oder erhaschen einen kurzen Blick auf einen davonfliegenden Eisvogel am Bach, dessen schillerndes Gefieder in der Sonne türkis und rostrot aufleuchtet. Die Fachleute begeistern sich für eine Braunkehlchensichtung. Ein paar Stare sitzen auf den Baumwipfeln, Mäusebussarde jagen am Himmel, Graureiher stehen im Feld, der Eichelhäher krächzt irgendwo, und auf einer Wiese sitzt ein Höckerschwanenpaar und aus dem Dickicht kommt eines seiner Jungen noch im grauen Jungvogel-Kleid herausgewatschelt. Die eingefleischten "Ornis" freuen sich, daß sie auf dem See auf den künstlichen Inseln 8 Alpenstrandläufer und 2 Sandregenpfeiffer sitzen sehen, beides Durchzügler und entsprechend selten hierzulande zu sehen, so daß hier auch eifrig das Spektiv benutzt wird, um die Arten sicher zu bestimmen. Und so lerne ich langsam doch noch, kann mir vielleicht einiges merken und beim nächsten Mal schon selber mehr erkennen. Denn im November in Brachelen möchte ich wieder dabei sein!
Gisela Stotzka
Der NABU Wegberg und die Dorfgemeinschaft Hei on Klei sind am Samstag, den 17. September, gemeinsam gegen die Vermüllung am Beeckbach und in Gerichhausen vorgegangen. Treffpunkt war um 10.00 Uhr am Festplatz "Zum Ottenhof" in Gerichhausen. Von dort schwärmten Mitglieder des NABU und der Dorfgemeinschft in den Wald am Beeckbach und in die Wohngebiete aus, um Abfall jeglicher Art, vor allem den äußerst umweltschädlichen Plastikmüll aus dem Grün zu entfernen.
Mit der Sammelaktion, die in dieser Form bereits im vergangenen Frühjahr in Kooperation mit Hei on Klei durchgeführt wurde, möchte der NABU auch auf das Gebiet entlang des Beeckbaches mit seinem schmalen Waldstreifen aufmerksam machen. Dieses Gebiet wurde bereits 1976 als schutzwürdiges Biotop vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) kartiert. Leider ist das Biotop durch verschiedene Eingriffe sowie durch Austrocknung stark beeinträchtigt worden. Ökologische Stützungsmaßnahmen sind daher dringend erforderlich, um die Ökosystemleistung des Gebietes nicht weiter zu gefährden und die Artenvielfalt zu erhalten.
Flachstag 2022 im Flachsmuseum
Wie jedes Jahr war der NABU mit seinem Stand beim Flachstag des Beecker Flachsmuseums im Färbergarten vertreten. Verlief der Vormittag noch eher ruhig, so war der Nachmittag um so voller. Auch am NABU Stand fanden sich viele Besucher ein, um Infobroschüren mitzunehmen oder Beratung oder Tipps zu Gartenproblemen oder Tierfragen zu erhalten. Schon jetzt zeichnet sich ab, daß in Sachen Igelnachwuchs ein großes Problem auf uns zu kommt. denn viele Fragen drehten sich um untergewichtige Igelfunde. Gegen Ende des Flachstages hielt Gisela Stotzka dann im Vorführraum des Flachsmuseums noch einen gut besuchten Vortrag zum Thema "Nachhaltig Leben". Die Nachfragen aus dem Publikum bezeugten die Aktualität des Themas.
Europäische Fledermausnacht am Ziegelweiher in Erkelenz
Zur Batnight oder Europäischen Fledermausnacht hatte der NABU am Freitag eingeladen und fast 90 Interessierte fanden sich am Ziegelweiher in Erkelenz ein. Der Wunsch der Besucher, alles über das Leben der "Schönen der Nacht" zu erfahren, wurde gern unter der Leitung des Biologen Michael Straube erfüllt. Am Info-Stand des NABU konnten die Besuche an Hand grossformatiger Fotos Schönheit und Unterschiede mehrerer Arten bewundern. Fledermaus-Flyer und Fan-Buttons fanden besonders bei den jüngeren Besuchern sehr viele begeisterte Abnehmer.
Es mutete wie ein kleines Amphitheater an, als die Besucher es sich auf einem kleinen Grashügel im grossen Kreis gemütlich machten, um einer Einführung in Biologie, Gefährdung und Schutz der Tiere zu folgen. Bestens vorbereitet zeigte sich Michael Straube in hervorragender Erzähllaune und begeisterte vor allem Kinder und Jugendliche mit spannenden Geschichten über das Leben der Fledermäuse. Angefangen von der kleinsten Fledermaus, die in eine Streichholzschachtel hineinpasst, bis hin zu Spezialisten wie der Wasserfledermaus, welche unmittelbar über der Wasseroberfläche ihre Nahrung aufspürt. Sehr geduldig wurden von Michael Straube unzählige Fragen vor allem der jüngeren Zuhörer rund um das aufregende Nachtleben der Fledermäuse beantwortet.
Mit der aufziehenden Dämmerung konnten mit Hilfe von Bat-Detektoren (Fledermaus-Detektoren) die Ultraschallrufe der heimlichen Tiere für das menschliche Ohr erlebbar gemacht werden. Mit Hilfe dieser besonders beeindruckenden "Technik" können sich die Fledermäuse sogar bei völliger Dunkelheit orientieren und ihre Nahrung aufspüren. Während eines Spazierganges rund um den Ziegelweiher wurden aus unterschiedlichsten Perspektiven zahlreiche Wasserfledermäuse live beobachtet, die in unglaublicher Geschwindigkeit ihre Bahnen über das Wasser zogen. Zwerg- und Rauhautfledermäuse waren zum Greifen nahe und sausten den Besuchern regelmäßig um die Ohren. Immer, wenn eine Fledermaus wie aus dem Nichts vor den aufgeregten Jungforschern sowie ihren Eltern auftauchte, ging ein Raunen und Staunen durch die Reihen. Eingetaucht in die inzwischen vollständige Dunkelheit wollten die Besucher mit einer Fülle von Eindrücken von den "Schönen der Nacht" erst nach über zwei Stunden ihren Heimweg antreten.
Insgesamt wurden in diesem Jahr drei Führungen zum Insektensommer angeboten. Auch die NAJU-Kindergruppen konnten mit neuem Wissen ihre Eltern begeistern. Mit Becherlupen, Bestimmungsliteratur und unter Anleitung von unserer Insektenscoutin Daniela und von Eberhard Holtappels (Wildbienenkenner und ehemaliger Gymnasiallehrer in Heinsberg) wurden die unterschiedlichsten Insektenarten aufgespürt und bestimmt.
Die Ergebnisse fließen in die Gesamtauswertung des NABU Bundesverbandes ein. Erste Zahlen und Tendenzen der zweiten Zähletappe liegen jetzt vor: 29.000 Beobachtungen von über 3.000 Orten wurden bisher gemeldet. Dabei auffällig: die häufige Sichtung von Taubenschwänzchen. mehr
Hintergrund:
Langjährige Untersuchungen haben bewiesen, dass mehr als 75 Prozent an Biomasse bei Fluginsekten bereits verloren gegangen ist. Seitdem ist das Thema Insektensterben selbst bei Kindern schon angekommen.
Der NABU macht daher seit 2018 mit der Mitmachaktion "Insektensommer" auf die große Bedeutung von Insekten aufmerksam. In zwei jährlichen bundesweiten Aktionswochen werden vom Schmetterling bis zum Marienkäfer alle Sechsbeiner gezählt und online an den NABU Bundesverband oder über eine App gemeldet.
Zählhilfen erleichtern die Beobachtungen. Jeder kann hier mitmachen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Monitoring der Insekten.
... Es hat sich gelohnt: hunderte von arktischen Gänsen waren zu beobachten, wie sie von ihren Übernachtungsplätzen aufstiegen und in Formationsflügen zu den großen Feld- und Grünlandflächen an der Rur zur Nahrungs-aufnahme flogen.
An der Rur entlang ging die Wanderung unter der fachkundigen Führung von Martin Gellissen und Dirk Mehler. Turmfalken und Bussarde, darunter Prachtexemplare mit hellem Gefieder, konnten mit Fernglas und Spektiv detailliert betrachtet werden. Nicht wenige Grau- und Silberreiher hielten sich in der Offenlandschaft auf. In den Gehölzstreifen entlang der Rur konnten viele Kleinvögel ausgemacht werden. Für Martin Gellissen war es die offizielle Abschiedswanderung als Leiter, er wird sich in den wohlverdienten Ruhestand zurückziehen.