Vögel im Winter

Amsel in Beerenstrauch
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Tipps zur Vogelfütterung

Füttern will gelernt sein - es gibt Wichtiges zu beachten

Vögel zu füttern und bei der Futteraufnahme zu beobachten ist ein schönes Erlebnis. Dabei gilt es aber wichtige Regeln zu beachten, ansonsten schaden wir unseren gefiederten Gästen mehr als wir ihnen nützen. Auch sollten wir die Vogelfütterung nicht mit effektivem Schutz bedrohter Vogelarten verwechseln, da von ihr fast ausschließlich wenig bedrohte und spezialisierte Arten profitieren. 

 

Die wichtigsten Regeln:

1. Eine Fütterung kommt hauptsächlich im Winter von November bis Ende Februar in Betracht. Bei späterem Frost oder Schnee kann die Fütterung gerne länger vorgenommen werden. Die Winterfütterung hat gegenüber einer Ganzjahresfütterung den Vorteil, dass die notwendige Hygiene am Futterplatz wegen der niedrigen Temperaturen im Winter eher gewährleistet werden kann. Die Gefahr einer Übertragung von Salmonellen unter den Tieren ist dann geringer.

Bei durchgehender Fütterung oder Trink- und Badewasser-Bereitstellung im Sommer besteht die Gefahr der Infektion der Vögel mit den verschiedensten Krankheitserregern. Diese verlaufen häufig tödlich und reduzieren ganze Populationen. Sollten Sie also immer wieder bzw. mehrere kranke oder tote Vögel im Garten finden, müssen Sie eine eventuelle Sommerfütterung sofort einstellen.

 

2. Eine Möglichkeit die Ausbreitung von Krankheitserregern am Futterplatz zu minimieren, ist die Verwendung geeigneter Futtersysteme. Hängende Futtersäulen für Sämereien und Metallkörbe für fetthaltige Knödel und Blöcke sollten herkömmlichen Vogelhäusern vorgezogen werden, da die Vögel nicht im Futter herumlaufen können oder das Futterangebot mit Kot verschmutzen.

Besonders Futterspender, die mit Körnerfutter gefüllt werden, sollten so beschaffen sein und platziert werden, dass das Futter bei Regenwetter möglichst nicht durchnässt wird und verschimmelt. Dann reicht eine gründliche Reinigung vor und nach der Füttersaison.

Möchten Sie aus optischen Gründen oder mangels einer geeigneten Aufhängemöglichkeit doch lieber ein Futterhäuschen aufstellen, sollten Sie jeweils nur wenig Futter auslegen und das Futterhaus in kurzen Intervallen regelmäßig mit heißem Wasser auswaschen. Handschuhe tragen nicht vergessen.

 

3. Beim Anbringen oder Aufstellen des Futterspenders ist es ganz wichtig, eine für die Vögel übersichtliche Fläche im Garten auszuwählen, damit sich keine Katzen anschleichen können. Trotzdem sind Sträucher, Gebüsche oder Bäume in einem angemessenen Abstand sinnvoll, von wo aus die Vögel ihre Umgebung sondieren und im Falle einer Gefahr auch Rückzugsmöglichkeiten finden können.
Spiegelnde Glasscheiben und durchsichtige Wintergärten in der Nähe der Futterstelle müssen unbedingt mit engmaschig angebrachten Aufklebern oder Vorhängen versehen werden, um Vogellkollisionen zu vermeiden.

 

4. Während der Aufzuchtzeit der Jungvögel in der Zeit von ca. April bis Juli ist eine Fütterung mit dem normalen im Handel angebotenen Wintervogelfutter nicht angeraten sondern sogar schädlich. Die Jungvögel vertragen kein fettreiches Futter wie Sonnenblumenkerne oder Erdnüsse. Sie benötigen spezielles Insektenfutter (frisch oder tiefgefroren, möglichst nicht getrocknet) oder/und kleine, fettarme Sämereien von heimischen Wildkräutern.

 

5. Als Faustregel bei der Vielzahl der angebotenen Futtersorten gilt: kaufen Sie hochwertiges Futter, möglichst aus biologischem Anbau! Billiges Vogelfutter wird gerne mit großen Anteilen von Weizenkörnern gestreckt, die von den Vögeln ungern gefressen werden. Außerdem können sie Samen von sehr ausbreitungsfreudigen Pflanzen wie z.B. der allergieauslösenden Ambrosie enthalten.
Sonnenblumenkerne (geschält oder ungeschält) sind außerhalb der Zeit der Jungvogel-Aufzucht (s.o.) ein gutes Basisfutter. Gute Mischungen enthalten darüber hinaus noch weitere Samen unterschiedlicher Größe. Typische Körnerfresser an der Futterstelle im Garten sind Meisen, Finken und die lautstarken Sperlinge. Besonders Meisen lieben auch die Kombination aus Samenkörnern und Fett. Bitte achten Sie darauf, Meisenknödel nicht in Plastknetzen zu kaufen, da sich, abgesehen vom Plastikmüll, Vögel daran verletzen können.

Bekannte Gartenvögel wie Amseln, Rotkehlchen, Zaunkönige oder Heckenbraunellen sind Weichfutterfresser, denen Früchte (Äpfel, Schlehen, Rosinen etc.) und Haferflocken schmecken. Wird das Obst nicht direkt von den Ästen gepickt, sollte das Futter in Bodennähe in besonders geeigneten Bodenfutterspendern angeboten werden (Achtung bei hoher Katzendichte).